Nach 30 Jahren in der Kranindustrie habe ich jede Art von Hebezeug gesehen. Wenn es um Schwerlastarbeiten geht, die rohe Kraft und Stabilität erfordern, überragt der Doppelträger-Portalkran alle anderen. Sein Design mag einfach aussehen – große Stahlträger, robuste Räder, ein stabiler Hebezeug – aber jede Mutter, jeder Bolzen und jeder Träger ist so konstruiert, dass er enorme Lasten bewältigen kann. Lassen Sie mich aufschlüsseln, wie er gebaut ist und wo er wirklich glänzt, mit den detaillierten Informationen, die nur jemand kennt, der Jahrzehnte mit diesen Maschinen verbracht hat.
Ein Doppelträger-Portalkran ist nicht nur „größer“ als sein Einzelträger-Cousin – er ist von Grund auf anders gebaut, um mehr Gewicht zu tragen, ohne ins Schwitzen zu kommen. Hier ist, was ihn ausmacht:
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Die Träger: Das Rückgrat der Maschine
Die beiden parallelen Hauptträger (normalerweise kastenförmig oder als Fachwerkkonstruktion ausgeführt) sind das Herzstück des Systems. Wir sprechen hier von hochfestem, niedriglegiertem Stahl – Gütegrad Q355B, um genau zu sein – mit einer Streckgrenze von 355 MPa. Das bedeutet, dass sie einiges aushalten, ohne sich zu verbiegen. In der Spannweite erstrecken sie sich typischerweise über 10 bis 50 Meter, aber ich habe auch kundenspezifische für Häfen gebaut, die 60 Meter erreichen.
Warum zwei Träger? Ganz einfach: Ein einzelner Träger beginnt zu schwingen, wenn man 20 Tonnen erreicht. Doppelträger verteilen die Last und halten die Durchbiegung (Biegen unter Gewicht) unter 1/1000 der Spannweite. Heben Sie 50 Tonnen mit einer Spannweite von 30 Metern, und der Träger biegt sich weniger als 5 Zentimeter durch. Das ist Stabilität, auf die Sie sich verlassen können.
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Beine: Für einen sicheren Stand auf dem Boden
Die Beine, die diese Träger tragen, gibt es in zwei Ausführungen: starr (fest, keine Bewegung) und flexibel (gelenkig, um temperaturbedingte Ausdehnung zu bewältigen). Die Höhen reichen von 5 bis 30 Metern – Werften zum Beispiel benötigen Beine, die hoch genug sind, um über Rümpfe zu reichen.
Auch die Basis ist wichtig. Wenn sie berädert ist (die meisten Modelle für den Außenbereich sind es), beträgt der Radstand in der Regel 1/3 bis 1/2 der Spannweite. Ein Kran mit 30 Metern Spannweite? Rechnen Sie mit 10 bis 15 Metern zwischen den Rädern. Das verhindert ein Kippen beim Schwenken schwerer Lasten.
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Laufkatze: Die „Hand“, die das Heben übernimmt
Die Laufkatze, die zwischen den Trägern fährt, ist der Ort, an dem die eigentliche Arbeit stattfindet. Für schwere Lasten verwenden wir Drahtseilzüge (Ketten erreichen hier maximal 50 Tonnen). Eine 50-Tonnen-Laufkatze benötigt eine Trommel mit mindestens 500 mm Durchmesser und ein 20 mm dickes Drahtseil, das für das 6-fache der Arbeitslast ausgelegt ist (damit es nicht reißt, wenn es belastet wird).
Geschwindigkeit ist wichtig, aber Präzision ist wichtiger. Laufkatzen bewegen sich mit 5-10 m/min, während die Hubgeschwindigkeiten variieren: 10-15 m/min für leichte Lasten, 3-5 m/min für schwere Lasten. Man hetzt keine 100-Tonnen-Stahlplatte – langsam und stetig verhindert, dass sie in Geräte schwingt.
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Fahrmechanismus: Die „Füße“, die die gesamte Anlage bewegen
Die Räder unter den Beinen (oder „Endwagen“) sind verstärkt, um massivem Gewicht standzuhalten. Ein 50-Tonnen-Kran übt 20-30 Tonnen Druck auf jedes Rad aus, daher verwenden wir Hochleistungsschienen (z. B. Gütegrad QU120) und Betonfundamente, die für 250 kPa ausgelegt sind. Hier gibt es keine Schwachstellen – Gleise, die einsinken, bedeuten Unfälle, die nur darauf warten, zu passieren.
Fahrgeschwindigkeit? 15-30 m/min, mit Frequenzumrichtern zum sanften Starten/Stoppen. Ruckartiges Anfahren bei voller Geschwindigkeit? So werden Schienen beschädigt, oder noch schlimmer.
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Steuerung: Das „Gehirn“ hinter der Kraft
Vorbei sind die Zeiten der klobigen Relais. Moderne Systeme verwenden SPS mit variablen Geschwindigkeitssteuerungen, so dass Bediener eine Last millimeterweise verschieben können. Sicherheitsmerkmale? Unverhandelbar: Überlasterkennung (±5 % Genauigkeit), Endschalter (zum Stoppen an Wänden oder maximaler Höhe) und Not-Aus. Einige haben sogar Fernüberwachung – so kann ich den Status eines Krans von meinem Büro aus, 100 km entfernt, überprüfen.
Doppelträger-Portalkrane sind nicht für jede Aufgabe geeignet. Sie sind für die harten Sachen gebaut – die Art, die Einzelträgermodelle ins Schwitzen bringt. Hier verdienen sie ihren Lebensunterhalt:
- Häfen & Containerterminals: 30-40 m Spannweite, 50-100 Tonnen Tragfähigkeit. Sie verschieben Container den ganzen Tag, dank schneller Fahrgeschwindigkeiten und präziser Laufkatzenbewegung. Kein Warten mehr auf das Manövrieren von LKWs – diese Anlage deckt den gesamten Hof ab.
- Fabriken für Schwermaschinen: Heben von 30-50 Tonnen Maschinenbetten oder 100-Tonnen-Pressrahmen? Diese Krane platzieren sie mit millimetergenauer Genauigkeit. Werkstätten lieben sie, weil sie Platz auf dem Boden freimachen – keine Deckenlaufschienen erforderlich.
- Werften: 200-500 Tonnen Tragfähigkeit, 40 m+ Spannweite. Sie heben Rumpfsektionen, Motoren und Rohre, selbst bei windigen Bedingungen (wir schalten sie bei Windgeschwindigkeiten über 10 m/s ab – Sicherheit geht vor).
- Stahlwerke: Hohe Hitze? Kein Problem. Wir montieren hitzebeständige Haken und Seilschutzvorrichtungen (bis zu 600 °C) und fügen zusätzliche Kühlung für die Hubmotoren hinzu. Sie bewegen glühend heiße Brammen, als wären es Holzstücke.
- Baustellen: Brücken bauen? Ein 50-80 Tonnen Kran hebt Fertigteilträger über die Schalung. Sie fahren auf provisorischen Schienen, so dass Sie sie mit dem Fortschreiten des Projekts verschieben können.
Kaufen Sie nicht zu viel, aber sparen Sie nicht. Wenn Sie regelmäßig 20 Tonnen heben müssen, besorgen Sie sich einen 30-Tonnen-Kran – zusätzliche Kapazität spart Verschleiß. Überprüfen Sie den „Einsatzzyklus“ (A5 bis A8): A8 ist für Non-Stop-Arbeit (Häfen), A5 ist für gelegentliches Heben (Werkstätten) in Ordnung. Und immer, immer die Fundamente prüfen. Ein 100-Tonnen-Kran auf schwachem Untergrund? Er wird schneller einsinken, als Sie „Ups“ sagen können.
Diese Maschinen sind nicht billig, aber sie zahlen sich aus. Ich habe Kunden, die immer noch Krane verwenden, die ich in den 90er Jahren installiert habe – richtig gebaut, überdauern sie die Fabriken, in denen sie arbeiten.
Benötigen Sie Hilfe bei der Ermittlung der Spezifikationen für Ihren Standort? Schreiben Sie mir eine Zeile. Kein Verkaufsgespräch, nur altmodischer Rat von jemandem, der alles gesehen hat.